4 DRAMOLETTE
1. "Hagazussa" von Christine Frei
2. "Tandaradei!Die Mantelfahrerin aus dem Waltherpark"von Christoph W. Bauer
3. "Kampf der Frauen" von Maxi Obexer 
4. "Die Zahligen" von Heinz D. Heisl


Regie: Andrea Hügli
Leitung/Regie: Gertraud Kopp
Ausstattung: Nikolaus Granbacher
Die Rechte liegen bei den Autor/Innen
Premiere: 08.06.2012
Theater diemonopol, Verein Brekzie

Es spielen: Rosmarie Aufderklamm, Evelin Huter, Sonja Krejci, Gudrun Obitzhofer, Walter Plattner, Karin Schebesta, Alfgund Schett, Gigi Schneider, Karin Schrittwieser

Zu den Dramoletten
Christine Frei nennt ihr Dramolett „Meeting Hagazussa“. Eine Begegnung von zwei Künstlerinnen, die trotz oder vielleicht wegen ihrer gelegentlichen Abstürze bei ihren Zaunritten intuitiv darum wissen, woraus eine Hagazussa ihre Kraft bezieht.

Christoph W. Bauer beschreibt in seinem Dramolett „Tandaradei – die Mantelfahrererin aus dem Waltherpark“ zwei Jugendliche, die sich ihre Liebe erst gestehen können, als die Mantelfahrerin (Hagazussa) ihre schützenden Hände über sie breitet.

Maxi Obexers Dramolett „Der Kampf der Frauen“ setzt sich mit dem Thema Gleichberechtigung auseinander, unterschiedlichste Positionen und Gedanken stehen einander gegenüber. Ein spannender Reigen zwischen den Generationen . 

Heinz D. Heisls „Die Zahligen“ ist ein Dramolett über die Unordnung in der Ordnung. Jeder verhält sich so, wie er gerade denkt, dass es opportun ist. Die Frauen in so genannten gehobenen Machtpositionen verhalten sich wie Männer. Der Mann wird aus der Männerrolle gedrängt, er wird der Herr Irgendwer, reduziert auf das bloße Sein. Ein Stück vom Menschen, der sein Verhalten bis auf lächerliche Nuancen niemals ändert. 

Tiroler Zeitung vom 08.06.12

Von wilden und wohltätigen Weibern
Das Generationentheater kreist um zwei archetypische Begriffe von Weiblichkeit: Hexen und Salige.
Von Alexandra Plank

Innsbruck – Sehr in teressanten  Gestalten nähert  sich das Generationen theater diemonopol  in seiner jüngsten  Produktion an: den Hexen und Saligen.

Die Hexen wurden über Jahrhunderte vom Christentum kategorisch dämonisiert. „Das spiegelt die irrationalen Ängste des Patriarchats vor einer starken emanzipierten Weiblichkeit wider“, erklärt die künstlerische Leiterin des Generationentheaters Gertraud Kopp. Hinsichtlich der alpenländischen Sagengestalt der Saligen habe sich interessanterweise die lichte  und gleichzeitig trotzdem mysteriöse Seite dieser wilden und wohltätigen Frau bis auf den heutigen Tag erhalten, so Kopp. Die bekannteste  Auseinandersetzung mit dieser Sagengestalt ist Felix Mitterers „Die wilde Frau“ (demnächst in Schwaz zu sehen). Dem Generationentheater ist es nun gelungen, dass sich vier namhafte Tiroler Autoren des Themas Hexen und Salige angenommen haben. Christine Frei, Christoph W. Bauer, Maxi Obexer und Heinz D. Heisl haben Dramolette zu diesem faszinierenden Themenkreis entwickelt. „Interessanterweise haben alle­ vier Dramatiker die Hexen und Saligen in die Jetztzeit transferiert“, erzählt Kopp. Die Regisseurin Andrea Hügli hat diese vier höchst unterschiedlichen Texte gemeinsam mit dem Ensemble  des Generationentheaters diemonopol zum Theaterabend „Hexen und Salige“ geformt. Frei nähert sich den wilden Weibern über die Begegnung von zwei Künstlerinnen, Maxi Obexer  setzt sich in „Der Kampf der Frauen“ mit dem Thema Gleichberechtigung auseinander, Baur beschreibt die Geschichte von zwei Jugendlichen, über die eine Salige  ihren schützenden Mantel breitet, und Heisl beschäftigt sich mit Frauen in Machtpositionen. Die Premiere findet am 8. Juni um 20 Uhr im diemonopol statt.